Während der Läufigkeit durchläuft dein Hund verschiedene Verhaltensänderungen, die für ungeübte Augen möglicherweise überraschend oder verwirrend sein können. In dieser Phase können bestimmte Anzeichen beobachtet werden, wie das vermehrte Markieren des Territoriums und die Suche nach Aufmerksamkeit von Rüden. Mit ein wenig Wissen und Achtsamkeit kannst du deinen Hund in dieser speziellen Zeit besser verstehen und unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Hündinnen markieren während der Läufigkeit vermehrt ihr Territorium.
- Sie suchen verstärkt Aufmerksamkeit von Rüden und senden Pheromone aus.
- Häufiges Belecken der Genitalien dient der Hygiene und Pheromonverteilung.
- Stimmungsschwankungen und Nervosität sind während dieser Phase normal.
- Schutzbedürfnis und erhöhte Anhänglichkeit können auftreten.
Vermehrtes Markieren des Territoriums
Während der Phase der Läufigkeit neigen Hündinnen dazu, ihr Territorium verstärkt zu markieren. Dieses Verhalten manifestiert sich durch häufigeres Urinieren in kleinen Mengen. Der Urin enthält Duftstoffe und Hormone, die für andere Hunde, insbesondere Rüden, deutliche Signale senden.
Vermehrtes Markieren dient dazu, potenzielle Partner anzulocken und ihre Anwesenheit im Gebiet hervorzuheben. Gerade in dieser Zeit kann es vorkommen, dass deine Hündin überall dort uriniert, wo sie einen neuen Geruch wahrnimmt oder bereits bekannte Stellen erneut besucht.
Besonders auffällig ist dieses Verhalten auf Spaziergängen, da dein Hund scheinbar ununterbrochen anhält, um kleine Mengen Urin abzugeben. Dies kann für Besitzer manchmal irritierend sein, ist jedoch ein völlig normales Verhalten während der Läufigkeit.
Falls du Änderungen in diesem Verhalten bemerkst oder es dich verunsichert, lohnt es sich immer, einen Tierarzt zu konsultieren. So kannst du sicherstellen, dass alles in Ordnung ist und keine gesundheitlichen Probleme vorliegen. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Phase bei Hunden hormonell bedingt ist und nach einer gewissen Zeit wieder abklingt.
Suche nach Aufmerksamkeit von Rüden

Während der Läufigkeit zeigt deine Hündin häufig ein verändertes Verhalten, insbesondere in Bezug auf ihre Interaktion mit Rüden. In dieser Phase sucht sie verstärkt nach deren Aufmerksamkeit und kann ihrer _Anziehungskraft_ nur schwer widerstehen.
Eine läufige Hündin sendet nicht nur subtile, sondern oft auch deutliche Signale an potenzielle Partner. Sie setzt Pheromone frei, die männliche Hunde aus weiter Entfernung wahrnehmen können. Dieses chemische Signal spielt eine zentrale Rolle bei der Partnersuche während der Fortpflanzungszeit.
du könntest bemerken, dass deine Hündin außergewöhnlich offen gegenüber anderen Hunden ist, besonders gegenüber Rüden. Vielleicht möchte sie häufiger nach draußen, um ihren Drang nach sozialen Kontakten auszuleben. Während des Spaziergangs könnte sie explizit die Nähe von männlichen Artgenossen suchen und sich entgegenkommend zeigen. Ihr Interesse an Rüden kann so stark sein, dass sie sogar versucht, aktiv die Kontrolle über Begegnungen zu übernehmen.
Dieses Verhalten ist vollkommen natürlich und gehört zum biologischen Zyklus deiner Hündin. Trotzdem ist es wichtig, wachsam und aufmerksam zu sein, um ungewollte Paarungen zu vermeiden und sicherzustellen, dass sie gut betreut wird.
Häufigeres Belecken der Genitalien
Während der Läufigkeit können Hündinnen häufiger beobachten werden, dass sie ihre Genitalien belecken. Dieses Verhalten ist ganz natürlich und dient verschiedenen Zwecken.
Zum einen sorgt das Belecken für die notwendige Hygiene. Die erhöhte Sekretproduktion während dieser Phase kann dafür sorgen, dass sich die Hündin unwohl oder schmutzig fühlt, was durch das Belecken gelindert wird.
Ein weiterer Grund für dieses Verhalten ist die Aufmerksamkeit auf das eigene Wohlbefinden. Durch das intensive Belecken versucht die Hündin möglicherweise, auftretende Reizungen oder unangenehme Empfindungen zu lindern.
Zudem spielt das Belecken eine Rolle bei der Pheromonverteilung. Diese chemischen Substanzen sind entscheidend, um Rüden anzuziehen, da sie signalisieren, dass die Hündin empfänglich ist. Das häufigere Belecken hilft dabei, diese Pheromone effektiv zu verteilen und so die Fortpflanzungschancen zu erhöhen.
Dieses Verhalten stellt also einen wichtigen Bestandteil des Verhaltensmusters einer läufigen Hündin dar und sollte nicht als ungewöhnlich betrachtet werden. Es zeigt einfach, wie angepasst und vielseitig Hunde in ihren Verhaltensweisen sind, um mit den Herausforderungen der Natur umzugehen.
Ein Tier zu verstehen bedeutet, seine natürlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen zu erkennen und zu respektieren. – Jane Goodall
Stimmungsschwankungen und Nervosität
Während der Läufigkeit können Hunde erhebliche Stimmungsschwankungen und eine erhöhte Nervosität zeigen. du wirst vielleicht bemerken, dass dein Hund in einer Minute extrem anhänglich ist und im nächsten Moment Abstand sucht. Solche Verhaltensänderungen sind auf die hormonellen Schwankungen zurückzuführen, die während dieser Phase auftreten.
In einigen Fällen kann es sein, dass dein Hund leichter gereizt oder sogar aggressiv gegenüber anderen Hunden oder Menschen reagiert. Dies liegt daran, dass sich sein inneres Gleichgewicht verschiebt und er sich möglicherweise weniger wohl fühlt als sonst. Auch gewöhnlich ruhige Hunde könnten plötzlich auf bestimmte Reize überempfindlich reagieren.
Die Nervosität deines Hundes zeigt sich häufig durch rastloses Verhalten und ein ständiges Hin- und Herlaufen oder -schnüffeln. Es ist normal, dass dein Hund in diesen Zeiten mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung benötigt. Versuche, ihm durch beruhigende Worte und sanftes Streicheln zu helfen. Achte besonders darauf, ihm einen sicheren und komfortablen Rückzugsort anzubieten, an dem er sich entspannen kann.
Es kann ebenfalls vorkommen, dass dein Hund abends schlechter zur Ruhe kommt und unruhiger schläft. Durch klare Routinen und geduldige Fürsorge kannst du ihm helfen, diese Phase besser zu bewältigen.
Verminderter Appetit und Unruhe
Während der Läufigkeit kann es vorkommen, dass eine Hündin einen verminderten Appetit zeigt. Dies ist oft auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen, die ihr allgemeines Wohlbefinden beeinflussen können. Es ist völlig normal, dass dein Hund in dieser Zeit weniger fressen möchte. Wichtig ist jedoch, darauf zu achten, dass sie trotzdem ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und nicht vollständig das Fressen einstellt.
Zusätzlich dazu kann auch Unruhe ein häufiges Symptom sein. dein Hund könnte nervös hin- und herlaufen, Schwierigkeiten haben, sich zu entspannen oder nachts schlecht schlafen. Manchmal äußert sich diese Unruhe in Form von vermehrtem Hecheln oder Jammern. Diese Verhaltensweisen sind normalerweise auf den inneren Zustand deines Hundes zurückzuführen, der durch die hormonellen Veränderungen aus dem Gleichgewicht geraten ist.
In diesen Zeiten ist es möglich, dass deine Hündin mehr Aufmerksamkeit und Trost sucht. Zeige deinem Hund, dass du für sie da bist, indem du ihr zusätzliche Zuwendung und Ruhe bietest. Ein ruhiger, sicherer Ort zum Zurückziehen kann helfen, ihre Unruhe etwas zu lindern.
Gelegentliches Jaulen oder Winseln
Ein weiteres Verhalten, das du bei einem läufigen Hund beobachten kannst, ist gelegentliches Jaulen oder Winseln. Das liegt oft daran, dass deine Hündin für Rüden besonders attraktiv riecht und deshalb stärker auf deren Anwesenheit reagiert. Dieses Verhalten kann in besonders intensiven Phasen der Läufigkeit auftreten und dient dazu, die Aufmerksamkeit von möglichen Paarungspartnern zu erregen.
Wenn du bemerkst, dass deine Hündin häufiger «weinen» oder «winseln» scheint, solltest du darauf achten, sie nicht allein im Garten oder an Orten zu lassen, wo sie sich unbehaglich fühlen könnte. Es kann nützlich sein, ihr in dieser Zeit zusätzliche Zuwendung zu geben und beispielsweise ihre Ablenkung durch Spielzeuge oder Interaktionen mit dir zu fördern.
Es ist auch möglich, dass dein Hund durch das Jaulen seine Unruhe oder Unwohlsein zum Ausdruck bringt. In diesem Fall kann es hilfreich sein, eine beruhigende Umgebung zu schaffen und sie gegebenenfalls von anderen Hunden fernzuhalten. Diese Verhaltensweise erfordert oft Geduld und Verständnis, da sie von hormonellen Veränderungen gesteuert wird, die schwer vorhersagbar sind.
Vermehrter Kontakt zu Menschen
Während der Läufigkeit kann es sein, dass deine Hündin einen intensiveren Drang entwickelt, die Nähe von Menschen zu suchen. Dieses Verhalten äußert sich oft darin, dass sie häufiger Kontaktaufnahme initiiert und dich vielleicht sogar mehr als gewohnt begleitet. Es könnte so aussehen, dass sie dir anschließend folgt oder sich häufiger an dich schmiegt.
Dieser vermehrte körperliche Kontakt dient ihr als eine Art Sicherheit und Geborgenheit in einer Phase, die für sie emotional herausfordernd sein kann. Manche Hunde klammern regelrecht an ihren Bezugspersonen und können verstärkt Streicheleinheiten sowie Aufmerksamkeit einfordern.
Auch wenn du feststellen könntest, dass dein Hund ruhiger wird, wenn er bei dir ist oder du mit ihm sprichst, zeigt dies, wie wichtig deine Anwesenheit für ihn ist. du dürftest also beobachten, dass deine Hündin während dieser Zeit besonders anhänglich und vielleicht weniger unabhängig ist, als du es normalerweise kennst.
Dieses Verhalten unterstreicht auch die Bedeutung einer liebevollen Betreuung und bietet dir zugleich die Möglichkeit, deine Bindung zu deinem Haustier weiter zu stärken. Dies führt insgesamt dazu, dass sich dein Hund sicherer und wohl fühlt.
Schutzbedürftiges und anhängliches Verhalten
Während der Läufigkeit kann es vorkommen, dass dein Hund besonders anhänglich und schutzbedürftig wird. Dies liegt daran, dass die hormonellen Veränderungen in dieser Zeit oft zu einem stärkeren Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit führen.
In solchen Phasen bemerken viele Hundehalter, dass ihre Hündin intensiver den Kontakt zu ihnen sucht. Sie möchte vielleicht öfter auf deinem Schoß sitzen oder dir besonders nah sein. Dieses Verhalten äußert sich auch darin, dass sie dir im Haushalt möglicherweise noch mehr folgt als sonst.
Darüber hinaus kann deine Hündin während der Läufigkeit nervöser und unsicherer wirken. Es ist wichtig, diesen Zustand mit Geduld und Verständnis zu begleiten. Zeige deiner Hündin durch deine Anwesenheit und Zuwendung, dass du für sie da bist und ihr Geborgenheit bietest. Manchmal kann beruhigendes Streicheln oder ruhiges Sprechen in einem sanften Tonfall dabei helfen, ihren Stress abzubauen.
Denke daran, dass diese Phase vorübergeht und dein Hund aussagekräftiger und geselliger als je zuvor zurückkehrt. In der Zwischenzeit solltest du aber sicherstellen, dass sie den emotionalen Raum bekommt, den sie so dringend benötigt. So könnt ihr gemeinsam diese Zeit gut überstehen.